Vor drei Jahren haben Christa Oberfichtner und Maria Ruhsam den Verein Mühlviertel Kreativ gegründet. Als Ziel haben sich die beiden gesteckt, für die Mühlviertler Kreativen mit einer gemeinsamen Marke mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung zu gewinnen. Im vierten Jahr des Bestehens steuern die beiden mit Hilfe von inzwischen 80 Vereinsmitglieder auf das nächste große Projekt zu: Das Mühlviertel Kreativ Haus. Im Interview erzählen sie, was Sie damit erreichen wollen.
Wie kam es zur Idee, ein Mühlviertel Kreativ Haus einzurichten?
Oberfichtner: Ursprünglich dachten wir ja nur an eine virtuelle Plattform. Wir haben die Webseite und die gleichnamige Facebook Seite eingerichtet, um die Mühlviertler Kreativschaffenden dort zu präsentieren. Dann kam aus dem Verein heraus der Wunsch, gemeinsame Ausstellungen zu organisieren. Und vor etwa einem Jahr war klar, dass unsere Mitglieder auch gerne eine dauerhafte Ausstellungsmöglichkeit haben möchten.
Warum ausgerechnet in Freistadt?
Ruhsam: Die Mitglieder von Mühlviertel Kreativ kommen aus allen vier Bezirken. Wir haben also einen halbwegs zentral gelegenen Ort gesucht. Zum anderen wollten wir auch einen schönen „Rahmen“ für die Werke unserer Künstler/innen und Kunsthandwerker/innen. Und da sind wir dann in der Altstadt von Freistadt angekommen, die wirklich ein ganz besonderes Juwel ist.
Neben Kunst und Kunsthandwerk sind aber auch Kulinariker dabei – warum das?
Oberfichtner: Kulinarik, wie wir sie verstehen, ist genauso kreativ, wie das Kunsthandwerk. Eigenständige Kreationen werden mit großem handwerklichen Können in der Region zu einzigartigen Produkten verarbeitet. Da stehen kreative Köpfe dahinter, die mit ihren Händen Wertvolles schaffen.
Ruhsam: Und es war ein ausdrücklicher Wunsch unserer Mitglieder, sich mit Kulinarikern zu verbinden – Schönes und Gutes gehören einfach zusammen!
Wie seid ihr auf den Namen MÜK gekommen?
Ruhsam: Wir haben in den Arbeitskreisen von Mühlviertel kreativ nach passenden Kurz-Namen für das Mühlviertel Kreativ Haus gesucht. Unter ganz vielen Vorschlägen hat sich letztlich die Abkürzung von der Autorin Zita Eder durchgesetzt, weil MÜK sehr sympathisch klingt und in den drei Buchstaben MÜK, der lange Name Mühlviertel Kreativ Haus schon drinnen steckt.
Wie werdet ihr das Projekt finanzieren?
Oberfichtner: Die Mitglieder von Mühlviertel Kreativ bringen sich selber finanziell ein und teilen sich die Miete für das Haus. Außerdem behält sich der Verein einen kleinen Prozentsatz vom Erlös ein, wenn Werke aus den Ausstellungen verkauft werden – damit wird die personelle Betreuung der Ausstellungen finanziert. Wir haben uns auch um eine Projektförderung beworben, um die Anfangsinvestitionen abfedern zu können. Dennoch wird dem Verein ein Minus bleiben, das es in den nächsten Jahren abzudecken gilt.
Ruhsam: Mit einer Bausteinaktion laden wir aber auch alle Mühlviertlerinnen und Mühlviertler ein, unser buntes Projekt zu unterstützen, weil wir überzeugt sind, dass das MÜK ein sehr sinnvolles neues Angebot für die ganze Region darstellt. Auch das Baustellenfest am 5. August ist eine Gelegenheit, durch die Konsumation von Speis und Trank sowie durch den Kauf von Tombola-Losen das Projekt zu unterstützen.
Das MÜK soll ein aktives Haus werden. Was bedeutet das?
Oberfichtner: Wir arbeiten schon daran, ein Rahmenprogramm für das Haus zusammenzustellen. So soll es dort auch Kreativ-Workshops, Wechselausstellungen und kulinarische Veranstaltungen geben.
Ruhsam: Wir wollen damit auch signalisieren, dass das MÜK ein offenes Haus ist, in dem man den Mitgliedern von Mühlviertel Kreativ auch immer wieder begegnen wird.